Notgroschen anlegen

Lesedauer: 12 Minuten

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

In diesem Artikel erkläre ich, warum du dir unbedingt einen Notgroschen anlegen solltest.

Die Bezeichnung „Groschen“ war zuletzt zu D-Mark-Zeiten geläufig – hier wurde das damalige 10-Pfennig-Stück umgangssprachlich so bezeichnet.

Mittlerweile gibt es die Mark nicht mehr, dennoch ist die Bezeichnung bis heute geblieben. Wer einen „Notgroschen“ anlegt, der schafft sich folglich ein finanzielles Polster für schlechte Zeiten.

INHALT

Gerade als Freelancer lebe ich mehr oder weniger von meiner individuellen Auftragslage. Und diese ist nicht immer gleich! So ist mein Einkommen in der Regel großen Schwankungen ausgesetzt. 

Daher sollte man gerade als Selbstständiger, aber auch als Schüler, Student oder Arbeitnehmer Geld für Eventualitäten zurücklegen. Obendrein müssen Freiberufler immer auch einen gewissen Betrag für potenzielle Steuernachzahlungen beiseitelegen. 

Das Thema Notgroschen und Geld für Notfälle sparen kam mit der kürzlich erfolgten Zinserhöhung bei vielen Banken erst wieder so richtig in Schwung. 

Erfahre im nun folgenden Artikel daher eine ganze Reihe nützlicher Informationen, wie hoch deine eiserne Reserve idealerweise sein sollte und wie du deinen individuellen Notgroschen jetzt am ertragreichsten und sichersten anlegen kannst.

WAS VERSTEHT MAN UNTER EINEM NOTGROSCHEN?

Egal, ob als finanzielles Polster, als Rücklage für ungeplante Ausgaben oder zum Sparen: Der Notgroschen stellt eine Geldreserve dar, die auf einem separaten Konto, wie zum Beispiel einem Tagesgeldkonto, angespart wird. 

Somit fungiert der Notgroschen der Definition nach als finanzielle Absicherung für schwierige Situationen und kann verhindern, dass du auf Kredite zurückgreifen musst oder Schulden aufbaust.

Anders als beim investierten Kapital, handelt es sich hierbei um reinweg zur Seite gelegtes Geld, welches jederzeit verfügbar sein sollte. Der Notgroschen als Reserve für finanzielle Notfälle stellt damit eine wichtige Säule für deine individuelle Finanzplanung dar. 

Ich selbst verzichte ebenso wenig auf eine solche Rücklage und plane diese bei meinen Geldanlagen stets mit ein. 

WOHER KOMMT DER BEGRIFF?

Falls du dich nun fragst, woher der Begriff „Notgroschen“ überhaupt stammt, so wirst du schnell feststellen, dass dieser eine lange Historie aufweist.

Bereits im 16. Jahrhundert ließ ein umsichtiger, österreichischer Landesfürst den sogenannten „Notpfennig“ prägen. Dieser sollte seinen Untertanen fortan als obligatorische Rücklage für schlechte Zeiten dienen. 

Mit der Zeit wurde aus dem einstigen Notpfennig, der Notgroschen – hier schlug vermutlich die Inflation zu? Denn ein Groschen waren im späteren Deutschland genau 10 Pfennig. 

Wie dem auch sei: Unerwartete, finanzielle Notfälle sind heute noch genauso real wie vor 500 Jahren auch. Heute jedoch wird der Begriff vor allem als Synonym für Rücklage, eiserne Reserve oder finanzielles Polster verwendet.

WOZU DIENT DER NOTGROSCHEN?

Für viele stellt der Notgroschen eine finanzielle Rettungsleine für schwierige, unvorhergesehene Ereignisse dar. Je nachdem, ob du nun Angestellter oder Selbstständiger bist, können jene Situationen natürlich ganz unterschiedlicher Ausprägung sein:

BEI SELBSTSTÄNDIGEN

  • als Absicherung gegen Einkommensschwankungen oder geschäftliche Rückschläge
  • als Rücklage für Krankheit oder Unfälle
  • als Steuerrücklage für Steuervorauszahlungen oder Steuernachzahlungen
  • um zukünftige (Geschäfts-)Investitionen anzusparen
  • als Teil deiner Altersvorsorge

BEI ARBEITNEHMERN UND ALLGEMEIN

  • plötzliche, ungeplante Ausgaben (wie beispielsweise die kaputte Waschmaschine oder die teure Autoreparatur)
  • um für die Zukunft der eigenen Familie, beziehungsweise Kinder zu sparen
  • um nicht von Krediten abhängig zu sein und keine Schulden aufbauen zu müssen
  • im Falle eines Jobverlusts 

Hast du in der Not kein Geld parat, welches du dafür aufwenden kannst, bist du im Zweifel von teuren Krediten abhängig (die oftmals auch gar nicht gewährt werden!). Dadurch baust du Schulden auf und deine finanzielle Situation gerät in eine negative Abwärtsspirale, aus der du so schnell nicht wieder herauskommst.

Oftmals folgen dann auch finanzieller Druck, Stress oder sogar Depression!

WAS SIND DIE VORTEILE DIESER RÜCKLAGEN?

Ein gut gefüllter Notgroschen ist weit mehr, als nur Geld auf die Seite zu packen. 

Er ist dein stiller Beschützer in den turbulenten Gewässern des Lebens. Münze für Münze wirkt dieser beruhigend, bekämpft Unsicherheit und lässt dich nachts gut schlafen. 

Er dient gleichzeitig als der Schlüssel zu deiner finanziellen Sicherheit.

Hast du drei bis sechs Monatseinkommen auf der hohen Kante, so wirst du feststellen, dass sich das echt gut anfühlt und du mehr emotionale Gelassenheit erfährst – vor allem als Selbstständiger! 

Erfahre in den nun folgenden Unterabschnitten, wie dein Notgroschen nicht nur deine Finanzen, sondern auch dein Lebensgefühl positiv beeinflussen kann.

FINANZIELLE SICHERHEIT

Schlagen unerwartete Rechnungen oder Krisen zu, hängt dies meist mit größeren Ausgaben zusammen, die abrupt auf dich zukommen. Ein Geldbetrag, in Höhe von drei bis sechs Monatsgehältern oder Monatsumsätzen wappnet dich zuverlässig gegen derartige Kosten.

STRESSREDUKTION

Stell dir mal vor, wie stressfrei dein Leben sein kann, wenn dich als Autofahrer ein quietschendes Auto, als Hauseigentümer ein leckendes Dach oder als Selbstständiger eine Auftragsflaute nicht gleich an den Rand der Verzweiflung bringen.

Dein Notgroschen hilft dir nämlich unter genau solchen Umständen und stellt dir die Verfügbarkeit von Geld sicher – weniger Sorgen, mehr Lebensqualität!

VERMEIDUNG VON SCHULDEN

Dein Notgroschen verhindert außerdem, dass du dich in die Fänge von Kreditgebern und teure Zinsen für deine Schulden begibst. Je nach Laufzeit der Kredite zahlst du oftmals einen gewaltigen Aufschlag in Form von Zinsen, die deine finanziellen Engpässe nochmals verschlimmern können. Schulden sind gefährliche Fallstricke, die du mit deinem eigenen Notgroschen geschickt umgehen kannst.

SCHNELLE VERFÜGBARKEIT

Ein Notgroschen sollte von dir in liquiden und leicht zugänglichen Formen gehalten werden, wie z.B. einem Sparkonto oder einem Tagesgeldkonto. Dadurch ist das Geld schnell verfügbar, wenn du es brauchst, ohne lange Wartezeiten oder Strafen für vorzeitige Auszahlungen.

INVESTITIONSMÖGLICHKEITEN

Sobald dein Notgroschen prall gefüllt ist, kannst du mit dem überschüssigen Geld langfristig investieren. Er fungiert als Sprungbrett für finanzielles Wachstum und ermöglicht es dir, nachhaltig Vermögen aufzubauen. Zum Beispiel kannst du angespartes Geld perspektivisch in eigene Projekte investieren oder deine Selbstständigkeit noch weiter ausbauen. Mit so einer Anlage kannst du dann in jeder Situation sofort zuschlagen!

DIE GOLDENE REGEL FÜR DEN NOTGROSCHEN: WIE VIEL AUFBAUEN UND WIE LANGE SOLLTE ER REICHEN?

Für die Höhe des Notgroschens gibt es die ein oder andere Faustregel.

Am geläufigsten sind irgendwas zwischen drei bis maximal sechs Monatseinkommen, die du dir perspektivisch als Notgroschen ansparen solltest. Angestellte haben in der Regel ein stabiles Einkommen, sind gesetzliche kranken-, pflege- sowie rentenversichert und haben Kündigungsfristen. 

Weiterhin werden diese zusätzlich durch Arbeitslosengeld abgesichert, sollten diese fristgerecht gekündigt werden. Hier reichen die besagten drei bis maximal sechs Monatsgehälter völlig aus.


Als Selbstständiger oder Freiberufler hingegen sieht die Situation schon ganz anders aus. Deren Einkommen ist oft unregelmäßig und kann praktisch von heute auf morgen auf null zurückfallen. Gleichzeitig tragen diese den vollen Verantwortungsumfang für die eigene Kranken- und Pflegeversicherung sowie für die eigene Altersvorsorge.

Hier empfiehlt sich ein Notgroschen, der idealerweise neun bis zwölf Monatsausgaben abdeckt. Dieser zusätzliche Spielraum ist entscheidend, um Krisen wie Kundenverluste oder unerwartete Gesundheitsprobleme zu bewältigen.

HIER EIN PAAR BEISPIELE:

  1. Du verdienst als Angestellter 3.000 Euro netto pro Monat – dein Notgroschen sollte daher zwischen 9.000 und 18.000 Euro betragen.
  2. Du erwirtschaftest als Selbstständiger 5.000 Euro netto pro Monat – dein Notgroschen sollte daher zwischen 45.000 und 60.000 Euro liegen.
  3. Du arbeitest Teilzeit als Angestellter und verdienst 1.500 Euro pro Monat und verdienst dir in deiner nebenberuflichen Selbstständigkeit noch 1.500 Euro dazu – dein Notgroschen sollte hier zwischen 18.000 und 27.000 Euro liegen.

WOFÜR SOLLTE MAN SEINEN NOTGROSCHEN ÜBERHAUPT AUFBAUEN?

Ob eine defekte Waschmaschine, teure Autoreparaturen oder plötzliche Renovierungen am Haus, eine schwere Krankheit sowie eine schlechte Auftragslage – die Notwendigkeiten eines Notgroschens können vielseitig sein und kommen meist unverhofft. Daher solltest du alles dafür tun, dass du für diese Art von Notfällen bestens gerüstet bist. 

Im Folgenden möchte ich dir einmal die aus meiner Sicht wichtigsten Gründe aufzeigen, warum auch du dir unbedingt einen Notgroschen aufbauen solltest:

EISERNE RESERVE

Etwas auf der hohen Kante zu haben, bedeutet finanzielle Stabilität für dich und bietet dir mehr Sicherheit. Gerade als Selbstständiger musst du dich besser vor medizinischen Notfällen, den Ausfall deiner Arbeitskraft sowie schlechten Auftragslagen absichern. Deine Rücklagen verhindern dann, dass du teure Kredite aufnehmen musst und bieten dir vor allem in unsicheren Zeiten mehr Freiraum, kluge Entscheidungen zu treffen, ohne dabei in Panik zu geraten.

STEUERRÜCKLAGE

Gerade für Selbstständige, Freiberufler und Unternehmer ist dieser Punkt besonders wichtig. Indem du dir einen Teil deiner Einnahmen beiseitelegst, kannst du deine individuelle Steuerlast am Ende eines Geschäftsjahres besser abfedern. Dies hilft dir dabei, unangenehmen Überraschungen, wie beispielsweise einer hohen Nachzahlung, gelassen entgegenzublicken. 

Die Höhe der Rücklagen richtet sich hier natürlich nach deinen individuellen Umsätzen. Pauschal kannst du als Kleinunternehmer immer mit 20 bis 30 Prozent Steuerrücklage, beziehungsweise als 40 bis 50 Prozent rechnen, wenn du kein Kleinunternehmer mehr bist.

UNREGELMÄSSIGE AUSGABEN UND NOTFÄLLE

Egal, ob Angestellter, Selbstständiger, Freiberufler oder Unternehmer – jeder kann mit unerwarteten Ausgaben oder gar Notfällen konfrontiert werden. Diese sind in Familien noch viel wahrscheinlicher, weshalb du als Familienoberhaupt unbedingt Geld für unregelmäßige Ausgaben oder Notfälle ansparen solltest. 

Habe hierfür in etwa die Preise für beispielsweise die Neuanschaffung von Geräten, perspektivisch zu erwartende Reparaturkosten am Haus oder Behandlungskosten beim Arzt im Blick – richtete deine Sparrate dann danach aus und spare dir mittel- bis langfristig ein finanzielles Polster für solche Szenarien zusammen.

URLAUB

Nicht immer müssen es Notfälle sein. Auch ganz irdische Gelüste können ein Grund dafür sein, dir beständig Geld auf deinem Konto anzusparen. Wer hart arbeitet, der kann und sollte sich hier und da mal etwas gönnen. Warum also nicht die Welt bereisen und dir schöne Urlaube gönnen? 

Da diese in der Regel Geld kosten (und nicht zu wenig, wie ich aus Erfahrung weiß!), ist die Bezahlung dieser aus den laufenden Einnahmen oftmals keine Option. Am besten sparst du also regelmäßig auch einen kleinen Teil deiner Einkünfte für diese schönen Momente im Leben.

VERMÖGENSAUFBAU

Zu guter Letzt sollten wir natürlich den Faktor Vermögensaufbau nicht außer Acht lassen. Denn bei deiner individuellen Finanzplanung solltest du auch deinen Ruhestand mit einplanen und dafür sorgen, dass du auch im Alter über die entsprechende Liquidität verfügst. 

Gerade als Selbstständiger, Freiberufler oder Unternehmer zahlst du nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein und genießt keine automatische Altersversorgung. Die Idee ist nun, dass du dir am besten auch einen gewissen Betrag für deine individuelle Altersversorgung ansparst.

WO KAMN ICH DIE EISERNE RESERVE ANLEGEN?

Wie wichtig eine eiserne Reserve für dich ist, das dürfte nun klar sein. Doch, wo solltest du diese genau aufbewahren? Diesbezüglich möchte ich dir im Folgenden ebenso ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg geben. Dabei lasse ich vor allem meine eigenen Erfahrungen mit einfließen. Grundsätzliche gibt es da nämlich verschiedene Möglichkeiten:

  • Bargeld
  • Girokonto
  • Sparbuch
  • Tagesgeldkonto
  • Geldmarktfonds
  • P2P-Plattformen

Sie alle weisen ihre eigenen Vor- und Nachteile auf, weshalb ich dir die oben genannten Anlagemöglichkeiten nebst meiner persönlichen Einschätzung in den nachstehenden Unterabschnitten gern einmal detailliert aufzeigen möchte.

BARGELD

Bargeld ist zweifellos die liquideste, wenn auch unsicherste und ertragsärmste Form der Geldanlage. Denn dieses ist anfällig für Diebstahl und es bietet dir keinerlei Zinsen oder Rendite, dieses „zu Hause unter deinem Kopfkissen“ aufzubewahren. 

Aus diesen Gründen kann ich von dieser Variante nur abraten. Wichtig ist Bargeld eher für Reisende oder digitale Nomaden, die immer einen gewissen Kapitalstock an Bargeld mit sich führen sollten – mehr als das Äquivalent von einem Monat Ausgaben sollte dies jedoch nicht sein.

GIROKONTO

Jeder benötigt es und dennoch ist auch dieses eher nur bedingt für den Aufbau deines Notgroschens geeignet: das Girokonto! Es ist extrem liquide, bietet dir einen schnellen Zugriff und du kannst deinen täglichen Zahlungsverkehr darüber abwickeln – mehr aber auch nicht, meiner Meinung nach! Denn diese bieten dir oftmals keine nennenswerte Verzinsung, was diese für langfristige Ersparnisse komplett ungeeignet macht.

SPARBUCH

Sparbücher stellen die traditionell beliebteste Form für Sparer dar, bieten jedoch recht überschaubare Zinsen, dafür aber viel Sicherheit. Der Zugriff ist eingeschränkter, als bei anderen Kontoarten und du kannst aktuell zwischen 0,50 und 2,50 Prozent Zinsen erwarten. Sparbücher sind heute oft weniger attraktiv, da es bessere Alternativen gibt.

TAGESGELDKONTO

Ein Tagesgeldkonto vereint die herausragenden Vorteile von sofortiger Verfügbarkeit und attraktiven Sparzinsen. Es gewährleistet dir zudem Sicherheit und bietet gleichzeitig eine regelmäßige Verzinsung, die häufig weitaus höher ist als bei herkömmlichen Girokonten oder Sparbüchern.

Diese Eigenschaften machen Tagesgeldkonten zweifellos zur optimalen Wahl für deinen Notgroschen. Aktuell gibt es gute Tagesgeldangebot mit bis zu 4,00 Prozent Verzinsung. 

Meiner Meinung nach stellt das Tagesgeldkonto damit das Mittel deiner Wahl dar, um dein Kapital sicher aufzubewahren und gleichzeitig stetig zu vermehren.

Bei folgenden Banken habe ich meine Tagesgeldkonten. 

RENAULT BANK DIRECT

GELDMAKRTFONDS

Geldmarktfonds bieten dir immer den aktuellen Leitzins der EZB (dieser liegt momentan bei 4,50 Prozent) und mögen auf den ersten Blick eine verlockende Option darstellen. Allerdings sind sie mit höheren Nebenkosten und mehr Unsicherheiten verbunden als Tagesgeldkonten. Die Renditen können geringer sein und die Liquidität ist möglicherweise eingeschränkter. 

Zudem sind Geldmarktfonds eher als kurzfristige Investition, denn als langfristige Geldanlage konzipiert. Wenn du auf maximale Sicherheit und schnelle Verfügbarkeit angewiesen bist, ist ein Tagesgeld daher doch die überlegene Wahl.

P2P PLATTFORMEN

Alternativ stünden dir noch sogenannte Peer-to-Peer (P2P) Plattformen zur Verfügung, die dir potenziell höhere Renditen bieten. Diese sind jedoch auch mit erheblich höheren Risiken verbunden, da dein Geld hier an Privatpersonen oder Unternehmen verliehen wird. Die Rückzahlung ist daher nicht immer garantiert. Zudem sind P2P-Investitionen weniger liquide und erfordern oft eine umfassende Recherche und Risikobewertung.

WARUM DAS GELD FÜR EINEN NOTGROSCHEN NICHT INVESTIEREN?

Im letzten Abschnitt bin ich unter anderem auch auf Anlageformen eingegangen, bei denen dein Notgroschen investiert und nicht nur angelegt wird. Deine Rücklage für schlechte Zeiten sollte aber zuverlässig zugänglich sein und weder Risiken noch Schwankungen ausgesetzt sein. Immerhin musst du im Notfall auch darauf zugreifen können. 

Girokonten, Sparbücher sowie Tagesgeldkonten bieten dir insgesamt einen hervorragenden Schutz und werden von der europäischen Einlagensicherung abgedeckt – pro Anleger sind mindestens 100.000 Euro einlagengesichert (auch im Falle einer Bankeninsolvenz).

DIE ERSTEN SCHRITTE ZUM AUFBAU EINES NOTGROSCHENS

Nach der Theorie kommt die Praxis! Gehen wir in den folgenden Unterabschnitten auf die konkrete Umsetzung ein. Ich möchte dir nun nämlich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit meinen besten Tipps mit auf den Weg geben, wie du dir Stück für Stück einen finanziellen Puffer auf einem separaten Sparkonto aufbauen kannst. Legen wir los!

SCHRITT 1: VERSCHAFFE DIR EINEN FINANZIELLEN ÜBERBLICK

Verschaffe dir zuerst einen Überblick über deine individuelle Finanzsituation. Hierfür solltest du (zumindest annäherungsweise) deine Einnahmen sowie recht exakt deine Ausgaben kennen. Beziehe auch bestehende Schulden mit ein und analysiere deine Vermögenswerte ganz genau.

Nimm dir dafür am besten den monatlichen Einkommensdurchschnitt des letzten Kalenderjahres zur Hand. Stelle den Einnahmen dann sämtliche Ausgaben gegenüber, die du hast. Das klappt bei fixen Kosten, wie beispielsweise Miete und Strom auch meist ganz gut. Schwieriger wird es da schon bei variablen Kosten, wie beispielsweise Lebensmitteln. 

Für letztere führst du daher am besten ein Haushaltsbuch. Vielleicht kannst du das auch gemeinsam im Team mit deinem Partner oder deiner Partnerin oder der ganzen Familie tun?

SCHRITT 2: LEGE DIR EIN BUDGET FEST

Nachdem du nun deine individuellen Einnahmen und Ausgaben kennst, kannst du dir ein festes Budget einplanen. Das heißt: Soviel nimmst du ein und soviel gibst du maximal davon aus – der Rest wird gespart! Auf diese Weise findest du die zu dir passende Sparrate heraus, die in regelmäßigen Abständen von deinem Girokonto abgehen kann und zum Anhäufen deines Notgroschens dient.

SCHRITT 3: BAUE DIR EINE KONTOSTRUKTUR AUF

Damit du für den Notfall auch tatsächlich ein hübsches Sümmchen parat hast, solltest du dieses von deinem täglichen Zahlungsverkehr trennen und auf einem eigenen Konto anlegen. Diese Art nennt sich übrigens Kontenmodell

Eröffne hierfür idealerweise ein neues Tages- oder Girokonto mit attraktiven Konditionen, wie beispielsweise gratis Kontoführung, hoher Verzinsung und App für dein Smartphone. 

Du kannst natürlich auch mehrere solcher Konten eröffnen.So kannst du zum Beispiel Sparkonten für folgende Dinge einrichten:

  • Notgroschen
  • Steuerrücklage
  • Anschaffungen
  • Haus
  • Auto
  • Urlaub

Vergiss außerdem nicht, dir Freistellungsaufträge für alle deine Konten einzurichten. Dieser beziffert sich aktuell auf 1.000 Euro pro Jahr für Alleinstehende, beziehungsweise auf 2.000 Euro pro Jahr für gemeinsam veranlagte Ehepaare. 

Bis zu diesen Grenzen kannst du nämlich steuerfreie Zinserträge erhalten. Entsprechende Formulare hierfür findest du meist im Online-Banking oder du sendest eine E Mail an deine Bank.

SCHRITT 4: ERÖFFNE EIN KONTO

Eröffne nun ein Konto deiner Wahl. Achte darauf, dass das Konto der europäischen Einlagensicherung unterliegt. So bist du abgesichert, falls die Bank in Schieflage gerät. Setze niemals alle Eier in einen Korb. 

Du möchtest dein Geld sicherlich nicht auf deinem Konto verhungern lassen, oder? Informiere dich deshalb im Vorfeld, wo du aktuell gute Zinsen bekommst. Ich kann dir diese Konten empfehlen. Ich selbst nutze sie und bin total zufrieden. 

RENAULT BANK DIRECT

SCHRITT 5: LEGE DIE HÖHE DES NOTGROSCHENS FEST

Setze dir ein festes Sparziel, bis zu welchem du deinen individuellen Notgroschen aufbaust. Hierfür überweist du am besten wöchentlich, monatlich oder quartalsweise (oder wann immer es dir möglich ist), feste Beträge auf dein Sparkonto. Gern kannst du aber auch noch weiter sparen, selbst wenn der Notgroschen bereits vollständig aufgebaut ist.

SCHRITT 6: RICHTE DIR DAUERAUFTRÄGE EIN

Um deinen Notgroschenaufbau zu automatisieren, kannst du dir auch Daueraufträge bei deiner Bank einrichten. Und zwar kannst du automatisch Geld von deinem Zahlungskonto auf dein Sparkonto überweisen lassen oder du lässt das Geld automatisch von deinem Sparkonto einziehen – wie du magst!

SCHRITT 7: KONTINUIERLICH SPAREN

Nun bist du bestens gerüstet und kannst dir Stück für Stück deinen eigenen Notgroschen aufbauen. Halte an deiner Strategie fest und baue dir beharrlich deine Ersparnisse auf. Du wirst sehen, dass dir das Monat für Monat leichter von der Hand geht und dich mehr und mehr motivieren wird.

WAS IST, WENN DIE RÜCKLAGEN AUFGEBAUT SIND?

Sobald deine eiserne Reserve aufgebaut ist und du ein finanzielles Sicherheitspolster geschaffen hast, eröffnen sich neue Möglichkeiten und Perspektiven. Der Betrag, den du bisher für dein Notgroschen-Konto zurückgelegt hast, kann weiterhin einen wichtigen Zweck erfüllen. Du kannst diese Disziplin des Sparens beibehalten und den so freigewordenen Betrag nutzen, um in deine finanzielle Zukunft zu investieren.

Das Erreichen deiner Rücklagenziele zeigt, dass du in der Lage bist, dir finanzielle Ziele zu setzen und konsequent darauf hinzuarbeiten. Du kannst diesen Erfolg nutzen, um langfristige Ziele, wie beispielsweise den Aufbau eines Investmentportfolios oder den Kauf von Vermögenswerten in Form von Immobilien anzugehen. 

Mit einer soliden finanziellen Basis und der Gewohnheit, Geld beiseitezulegen, bist du besser gerüstet, um Chancen zu nutzen, die sich am Wegesrand aufbieten. Somit ist das Erreichen deiner Rücklagenziele nur der Anfang einer aufregenden, finanziellen Reise!

FAZIT: DER NOTGROSCHEN ALS NOTFALLKONTO

In Zeiten finanzieller Unsicherheit und unvorhersehbarer Ereignisse ist der Notgroschen quasi ein unverzichtbares Instrument deiner finanziellen Vorsorge. Egal, ob du Angestellter, Selbstständiger oder Freiberufler bist, ein gut gefüllter Notgroschen bietet dir nicht nur Absicherung, sondern auch die Freiheit, unerwartete Ausgaben ohne finanzielle Sorgen zu bewältigen. 

Zwar mag die Bezeichnung „Notgroschen“ veraltet sein, aber die Bedeutung bleibt zeitlos. Ein solcher Airbag ist dein finanzieller Schutzschild in turbulenten Zeiten und ermöglicht es dir, unabhängig von teuren Krediten oder Schulden zu bleiben. Er schafft finanzielle Stabilität, reduziert Stress und gibt dir die Möglichkeit, Chancen zu nutzen, wenn sie sich dir bieten.

Um deinen Notgroschen effektiv aufzubauen, verschaffe dir einen finanziellen Überblick, lege ein Budget fest, richte eine separate Kontostruktur ein und automatisiere deine Sparvorgänge. Mit kontinuierlichem Sparen leistest du einen wichtigen Beitrag zu deinen finanziellen Zielen. Sobald deine Rücklagen aufgebaut sind, öffnen sich neue Opportunitäten für langfristige Investitionen und finanzielles Wachstum.

Bringe dich in puncto Sparkonten zudem regelmäßig auf den neuesten Stand und vergleiche die große Auswahl an lukrativen Kontoangeboten.

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