Digitaler Minimalismus

Lesedauer: 7 Minuten

Minimalismus ist schon lange nicht mehr nur ein Trend. Er hat sich zu einem Lebensstil vieler Menschen entwickelt. Da ich nicht viel materielle Dinge zum Leben benötige, hält sich auch mein materieller Besitz in Grenzen.

Minimalismus bezieht sich aber nicht nur auf die eigenen vier Wände, sondern auch auf unser tägliches digitales Leben. Zu viel digitaler Ballast kann uns ebenso unglücklich machen, wie zu viel Gerümpel in der Wohnung.

In diesem Artikel verrate ich dir, was digitaler Minimalismus ist und wie du ihn in unserer Hightech-Welt anwenden kannst.

INHALT

Ich bin oft unterwegs. Mein Büro passt in meinen Rucksack. Durch meinen Lifestyle als digitaler Nomade habe ich gelernt, minimalistisch zu leben.

Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, wie ich immer mehr digitale Dinge angehäuft habe. Es wurde irgendwann so viel, dass ich vollkommen den Überblick verlor und total überfordert war. Ich habe mich ablenken lassen und hatte keinen Fokus mehr.

Ich hatte dutzende Abos, Webseiten, Apps und einfach viel zu viel sinnloses Zeug auf meinem Laptop. Es war von allem zu viel.

Ich musste einen Schlussstrich ziehen und habe mein digitales Leben ausgemistet.

Nun möchte ich dich inspirieren, digital auszumisten und in ein neues Leben mit weniger Technologie und mehr Ordnung zu starten.

WAS IST DIGITALER MINIMALISMUS?

Digitaler Minimalismus ist mehr als nur der Verzicht auf Social-Media.

Digitaler Minimalismus ist ein Konzept, das auf der Idee des Minimalismus aufbaut und sich auf den bewussten Umgang mit digitalen Technologien konzentriert. Es geht darum, den Einsatz digitaler Geräte und Dienste auf ein Minimum zu reduzieren und sich auf das Wesentliche zu beschränken.

Wenn du ehrlich bist, hast du sicherlich viel zu viel digitales Zeug, dass du gar nicht benötigst, oder?

Mach doch gleich mal einen Check:

  1. Wie viele Apps hast du auf deinem Smartphone, die du nicht mehr brauchst?
  2. Brauchst du wirklich all die Bilder?
  3. Auf wie vielen Social-Media-Plattformen bist du angemeldet?
  4. Wie sieht dein Laptop gerade aus? Brauchst du wirklich alles?
  5. Ist dein PC organisiert und klar strukturiert?
  6. Wie viele Newsletter bekommst du täglich, die du gar nicht mehr liest?
  7. Wie vielen Leuten folgst du auf Instagram, Twitter, YouTube?
  8. Wie viele Benachrichtigungen ploppen stündlich auf deinem Handy auf?

Wenn du dir diese Fragen ehrlich beantwortest, dann weißt du, dass vieles davon unnötig ist. Aber keine Sorge, digitaler Minimalismus wird dir helfen.

IST DIE ONLINE-WELT WIRKLICH SO SCHLIMM?

Ich denke nicht gerne in Schubladen. Wie bei fast allem kommt es auf die Dosis an. Nutzt du täglich stundenlang digitale Technologie und vernachlässigst dabei alles andere? Dann kann es zu einem Problem werden.

Bei mir war es auch krass, als ich noch unter einer YouTube-Sucht litt. Ich schaute jeden Tag mehrere Stunden lang Videos auf YouTube. Dabei habe ich mein Privatleben und sogar meinen Job total vernachlässigt.

Mir fehlte es an Konzentration und Energie. Ich war bereits mittags platt. Es fühlte sich an, als würde mein Kopf gleich platzen. Kannst du dieses Phänomen?

ZEITVERSCHWENDUNG

Zudem verschwenden wir eine Menge Zeit mit der intensiven Nutzung unserer Smartphones oder anderen digitalen Medien. Da wirst du mir sicherlich zustimmen. Die größte Währung ist heutzutage nicht mehr Geld, sondern unsere Aufmerksamkeit.

Unternehmen wie Facebook, Instagram, TikTok und Co. tun alles dafür, um diese von uns zu bekommen. Denn damit machen sie Geld. Sie wollen, dass wir mehr Zeit online verbringen.

Merk dir eins: Wenn ein Produkt nichts kostet, bist du das Produkt. Das gilt für jede Technologie.

Hast du da wirklich Lust drauf? Ist dir das egal, dass du eigentlich nur ein Produkt bist?

STRESS UND ÄNGSTE

Oft lösen soziale Medien Stress bei uns aus. Kein Wunder, denn anscheinend ist bei jedem die Welt perfekt. Nur nicht bei dir.

Auch kann die Nutzung von Nachrichten einen runterziehen und Ängste in der auslösen. Auch hier brauchst du dich nicht zu wundern, denn News zeigen einem nur wie schlecht und böse die Welt ist.

Es wird Zeit, aufzuräumen.

TIPPS FÜR DEINE DIGITALE ENTRÜMPELUNG

Jetzt geht es um die Umsetzung. Ich zeige dir Tipps, um mehr Achtsamkeit durch digitalen Minimalismus zu bekommen.

Bist du ready? Lass uns loslegen.

TRACKE ZUERST DEINE ONLINE ZEIT

Als ich meine Online-Zeit das erste Mal getrackt habe, bin ich erschrocken. Erst da habe ich gemerkt, wie viel Zeit ich sinnlos im Internet verschwende. Mit RescueTime kannst du nicht nur sehen, wie lang du online bist, sondern auch genau welche Webseiten.

So kannst du schnell Zeitfresser identifizieren.

Wenn du ein Android Handy hast, empfehle ich dir ActionDash. Für iOS kannst du die Bildschirmzeit nutzen.

MISTE DEIN SMARTPHONE AUS

Bei den meisten Menschen ist mehr auf deren Smartphones, als im Keller, Garage und Speicher zusammen. Da wir mit unseren Smartphones (traurigerweise) die meiste Zeit verbringen, empfehle ich dir, dein Handy auszumisten.

  • Lösche alle Apps, die du nicht mehr benötigst.
  • Lösche alte Bilder oder lege sie in Ordnern auf deinem Laptop ab
  • Lösche alte Nachrichten von deinem Handy
  • Sortiere deine Apps und lege Ordner an

Du wirst hier schnell feststellen, dass sich das extrem gut anfühlen wird, wenn dein Smartphone sauber ist. Es ist ähnlich wie beim Ausmisten einer Wohnung. Ein sehr befreiendes Gefühl.

SCHALTE BENACHRICHTIGUNGEN AB

Wie oft hat sich dein Handy heute schon bei dir gemeldet? Meins noch kein einziges Mal. Nicht, weil ich keine Freunde habe, sondern weil ich alle Benachrichtigungen abgeschaltet habe. So kann ich in Ruhe arbeiten und werde nicht abgelenkt.

Ich reagiere nicht mehr auf mein Handy, sondern ich agiere. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Denn jetzt entscheide ich, wann ich dieses Ding nutze und nicht mehr andersherum.

Was für dein Smartphone gilt, gilt auch für deinen Laptop. Auch hier habe ich bis auf meinen Kalender keine einzige Benachrichtigung, die mich ablenkt. So ist meine Arbeitseffektivität enorm gestiegen.

E-MAIL-INBOX ENTRÜMPELN

Setze dir das Ziel, deine E-Mail-Inbox zu entrümpeln. Lösche alte E-Mails, archiviere wichtige Nachrichten und richte Ordner oder Labels ein, um deine E-Mails besser zu organisieren.

CLOUD-STORAGE ORGANISIEREN

Überprüfe deine Cloud-Speicheranbieter (z.B. Google Drive, Dropbox, iCloud) und organisiere deine Dateien und Ordner, um Ordnung zu schaffen und unnötige Duplikate zu entfernen.

RÄUM DEINEN LAPTOP AUF

Sieht dein Laptop genauso schlimm aus, wie bei den Hempels unterm Sofa? Dann wird es Zeit, auch dort minimalistisch zu werden und ihn zunächst aufräumen.

Blickst du auch manchmal vor lauter Dateien auf deinem PC nicht mehr durch? Hier kann dir digitaler Minimalismus helfen.

Überlege dir auch hier, ob du all das Zeug wirklich brauchst? Nutzt du all die Apps oder liegen sie einfach nur zur Dekoration auf deinem Desktop herum?

Lege Ordner an und strukturiere alles. Ich habe für alles einen Ordner. Ich unterteile zunächst in PRIVAT und BUSINESS. Dann geht es weiter.

Hier zwei Beispiele:

Business – Büro – Eigene Projekte – Freiheitsrebell – Blogartikel

oder

Privat – Haushalt und Auto – Auto – Versicherungen

Alles hat bei mir einen festen Platz.

Mein Schreibtisch ist bis auf die ersten Ordner komplett leer. Ich habe auch nichts in meinem Download Ordner.

Der weitere Vorteil ist, dass ich Dateien viel schneller finde. Ich muss nicht mehr lange suchen. Ich empfehle dir auch, allen Dateien und Ordnern richtige Namen zu geben. So kannst du dann die Suchfunktion nutzen und diese schnell wiederfinden.

DEABONNIERE YOUTUBE-KANÄLE

Ich selbst konsumiere viel weniger auf YouTube. Dennoch gibt es noch ein paar Kanäle, die ich abonniert habe. Ich kann diese mittlerweile auf zwei Händen abzählen. Und das ist auch genug. Mehr macht meiner Meinung nach keinen Sinn.

Wenn hier das Pareto-Prinzip an und überlege dir, mit welchen 20 % der YouTube-Kanälen du 80 % herausholen kann. Du wirst schnell feststellen, dass du viel weniger konsumieren musst.

MELDE DICH VON NEWSLETTERN AB

Wie viele Newsletter bekommst du täglich? Und wie viele Mails davon liest du wirklich? Erwischt! Ich selbst bin in nur sehr wenigen Newslettern angemeldet. Und auch nur solche, die mich inspirieren und in denen ich etwas lernen kann.

E-Mail-Adressen sind immer noch sehr wertvoll und Newsletter haben immer noch ihre Berechtigung. Deshalb biete ich auch einen an. Das Problem ist nur, dass die meisten einfach nur todlangweilig oder mit Werbung zugespamt sind.

Trage dich deshalb aus allen aus, die du nicht mehr liest. Dies dauert zwar einige Zeit, wird sich aber lohnen. Du wirst aufatmen, wenn nicht alle paar Minuten eine neue Mail in deinem E-Mail Postfach aufploppt.

HÖR AUF NACHRICHTEN ZU SCHAUEN

Zum Glück schaue ich keine Nachrichten mehr. Das Gleiche rate ich dir auch. Nachrichten erzeugen Stress und Ängste. Darauf kannst du mit gutem Gewissen verzichten.

Mich hat das Schauen von Nachrichten nicht nur sehr viel Zeit, sondern auch sehr viele Nerven gekostet. Mein Leben hat darunter stark gelitten.

Ich checkte nicht nur ein oder zwei Mal am Tag die News. Nein, ich machte das alle paar Minuten. Ja, das ist krank, ich weiß.

ENTFOLGE ANDERE BEI SOCIAL-MEDIA

Ich selbst nutze kaum Social-Media und habe auch keine solcher Apps auf meinem Smartphone. Ich schaue zwar ab und zu mal mit meinem MacBook auf diverse Social-Media-Plattformen, aber nicht aus Unterhaltung. Meistens, da ich etwas recherchiere oder ich mich für eine bestimmte Person interessiere.

Auch hier agiere ich selbst. Ich entscheide, wonach ich suche und lasse mich nicht mehr den ganzen Tag von irgendwelchen Influencern und sinnlosen Videos berieseln.

Solltest du täglich mehrere Stunden auf den sozialen Medien herumhängen, empfehle ich dir einen Social Media Detox zu machen. So ein eiskalter Entzug hat mir auch geholfen, von diesen Online-Medien wegzukommen.

Wie nach dem Fasten hast du durch einen bewussten Verzicht danach nicht mehr das Verlangen, dir stundenlang Social-Media-Content reinzuziehen. Probiere es aus. Es wird sich lohnen.

LASS DEIN SMARTPHONE ÖFTER MAL DAHEIM

Was haben wir früher ohne unser geliebtes Smartphone gemacht? Ich weiß es noch.

Ich bin nicht gegen diese Technologien. Im Gegenteil. Sie können sehr hilfreich sein. Jedoch ist es bei vielen Menschen so, dass die Smartphones sie beherrschen, anstatt andersrum.

Ein Handy soll uns dienen und nicht versklaven.

Es wird Zeit, dich von deinem geliebten Ding zu lösen, wie einst von deiner Nabelschnur.

Lass es einfach mal öfter daheim. Es wird sich zu Beginn komisch anfühlen. Doch schon nach kurzer Zeit wirst du eine Befreiung feststellen.

LÖSCHE BROWSER ERWEITERUNGEN

Auch hier kann dir digitaler Minimalismus helfen.

Ich mag die Erweiterungen von Google Chrome. Sie können echt hilfreich sein. Doch leider kann auch schnell das Gegenteil passieren. Deshalb solltest du alle Chrome-Extensions löschen, die du nicht regelmäßig brauchst.

Wenn du sie in einigen Wochen nochmal benötigst, kannst du sie wieder neu installieren.

BÜCHER ZUM THEMA DIGITALER MINIMALISMUS

Zu diesem Thema hat mich das Buch von Cal Newport sehr inspiriert.

In diesem Buch* schreibt Cal darüber, dass der Schlüssel zu einem guten Leben in der Hightech-Welt darin liegt, die Nutzung von Technologie auf das Wesentliche zu beschränken. Durch seine Methode des Digital Detox können wir lernen, digitaler Ablenkungen zu widerstehen, Online-Tools nur bewusst zu nutzen und unser Leben dadurch erheblich zu vereinfachen.

Dieser unverzichtbare Leitfaden ist für all diejenigen gedacht, die sich nach einem entspannten Leben außerhalb der digitalen Welt sehnen.

Ich kann dir das Buch von Cal Newport wärmstens empfehlen.

FAZIT: DIGITALER MINIMALISMUS

Digitaler Minimalismus bedeutet nicht unbedingt ein Leben mit weniger Technologie. Es ist auch mehr als nur der Verzicht auf Social-Media und auf dein Smartphone.

Digitaler Minimalismus kann dir helfen, dein Leben und deinen Fokus wieder in die richtige Richtung zu lenken und einen besseren Umgang mit deinem Smartphone und Medien zu lernen.

Du wirst wieder mehr Achtsamkeit gewinnen und merken, was wirklich wichtig im Leben ist.

Nun musst du in die Umsetzung kommen.

Ich hoffe, dir haben die Tipps in diesem Artikel geholfen. Wenn dem so ist, dann teile diesen Artikel, um auch andere Menschen zu inspirieren.

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